Schachbrettfalter

Einen VielFalterGarten anlegen

Ein schmetterlingsfreundlicher Garten ist vielfältig, bunt und bietet verschiedensten Faltern und deren Raupen Nahrung und Schutz. Auch viele andere Insekten, Vögel und Säugetiere profitieren von den folgenden Gestaltungsideen.

Lass Wildnis zu

Wildblumenbeete/ -wiesen sind die einfachste Art und Weise, Lebensraum für Schmetterlinge zu schaffen. Die Wildblumen eignen sich hervorragend als Nektarpflanzen für Falter und dienen gleichzeitig als Futter der Raupen. Saatmischungen und schmetterlingsfreundliche Stauden können mittlerweile fast überall erworben werden. Hierbei ist idealerweise zertifiziertes, regionales und biologisch produziertes Saatgut sehr hilfreich. 

„Unkraut“?! Vor allem Brennnesseln sind wichtige Pflanzen für Schmetterlinge. Die Falter legen ihre Eier auf ihnen ab und die geschlüpften Raupen ernähren sich anschließend von den Blättern. Unter anderem sind die Raupen des Admirals, des kleinen Fuchs und des Landkärtchens auf das Vorkommen von Brennnesseln angewiesen. Weitere wichtige Falterpflanzen sind zum Beispiel Distelarten, Lavendel, Oregano oder die wilde Möhre.

Lass Fallobst, Laub und Reisighaufen liegen. Zwischen Laub und Reisig können sich die Raupen ungestört verpuppen und als Falter einen Unterschlupf zum Überwintern finden. Überreifes Obst dient im Herbst als Zuckerquelle, wenn die meisten Pflanzen bereits verblüht sind.

Schmetterlingspflanzen wachsen
am besten auf magerem, nährstoffarmen Boden

Schmetterlingspflanzen eignen sich perfekt für nährstoffarme, karge Bereiche eures Gartens! Nur allzu schattig sollte es am besten nicht sein.

Finger weg von torfhaltiger Erde

Der Torfabbau für handelsübliche Erde zerstört Biotope, in welchen auch Schmetterlinge ihren Lebensraum finden. Denn für den Abbau werden die Torfmoore trockengelegt und seltene Lebensräume gehen dadurch verloren. Da außerdem nur nasse, intakte Moore als CO2-Senken fungieren können, trägt der Torfabbau erheblich zum Klimawandel bei.

Achte auf Blütenfarbe, -zeit und -form

Sind die Blüten gefüllt, kommen die Schmetterlinge nicht mehr an den Nektar, achte deshalb auf eine offene Blütenform. Besonders blaue, rote und violette Blüten sind bei den Tagfaltern heiß begehrt. Pflanzt du z. B. Phlox, Wiesen-Witwenblume oder Rotklee, werden die Schmetterlinge nicht lange auf sich warten lassen.

Es lohnt sich auch, auf die Blütezeit der Pflanzen zu achten. Wenn vom Frühjahr bis in den Herbst immer etwas blüht, sind die Schmetterlinge mit ausreichend Nektar versorgt.

Vermeide Kahlschlag von Hecken

Hecken und Gebüsche sind wichtige Elemente eines VielFalterGartens. Sie dienen als Ruheplätze für Falter, Raupen, Eier und Puppen. Einheimische Sträucher eignen sich besonders gut für die Anlage von schmetterlingsfreundlichen Hecken. Und auch Vögel freuen sich über heimische Gehölze.

Die richtige Auswahl der Sträucher garantiert ausreichend Nahrung für Falter und Raupen. Geeignet sind beispielsweise Faulbaum, Liguster und Kreuzdorn. Die Raupen des Zitronenfalters lieben Schlehen, die des C-Falters bevorzugen den Haselbaum. Es empfiehlt sich, auch im Winter den Garten nicht vollkommen zu räumen, einige Stängel, Laub- und Reisighaufen dürfen gerne stehen bleiben. Bevorzuge freiwachsende Laubhecken anstelle einer in Form geschnittenen Thuja-Hecke, die den Faltern keine Nahrung bietet.

Vermeide Schädlingsbekämpfungsmittel und Kunstdünger

Dies ist ein wichtiger Schritt zu einem VielFalterGarten. Synthetische Schädlingsbekämpfungsmittel können die Raupen töten und wirken auch oft gegen ausgewachsene Falter. Ebenso können synthetische Dünger und Torfprodukte für Schmetterlinge giftige Stoffe enthalten.

Richte Wärmeinseln wie Trockenmauern ein

Schmetterlinge sind Insekten, d.h. sie sind wechselwarme Tiere. Um fliegen zu können, müssen sie sich in der Sonne aufwärmen. Denn erst ab einer bestimmten Körpertemperatur haben sie genügend Energie, um sich in die Lüfte zu erheben. Deshalb sind Trockenmauern bei den Faltern beliebt, um sich zu sonnen. Und dabei hast du die Chance, die schönen Falterflügel zu betrachten.

Pflanze heimische Arten

Schmetterlinge meiden exotische Zierpflanzen, da ihre Blätter für die einheimischen Raupen wertlos oder sogar giftig sein können. Die heimischen Arten dienen den Faltern sowohl als Nektarpflanzen, alsauch alsRaupenfutterpflanzen.

Starte einen Kräutergarten und lass auch mal ein paar Kräuter blühen

Gartenkräuter wie Zitronenmelisse, Thymian, Minze oder Lavendel sind perfekte Nektarpflanzen für Schmetterlinge. Die Kräuter sollten unbedingt blühen, damit die Falter auch Zugang zu ihrem Nektar haben.

Mähe sparsam und unregelmäßig

Auch hier gilt: Wildnis zulassen. Kahle Rasenflächen bieten keine Lebensräume für Insekten und trocknen schnell aus. Es empfiehlt sich, das Gras sparsam und schonend zu mähen, um den Lebensraum der Raupen und Falter nicht zu gefährden und bei der Mahd keine  Raupen oder Eier zu vernichten. Blumenrasen sind tolle Alternativen – Blühinseln aus Margariten oder anderen Wildblumen können zwischen dem gemähten Rasen für Lebensraum sorgen. Auch zeitversetztes Mähen und Stehenlassen von einigen Bereichen hilft den Schmetterlingen, da immer ein Teil ihres Lebensraumes erhalten bleibt.

 

 

VielFalterGarten Schild

Foto: Urte Grauwinkel

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Mach deinen Garten zum VielFalterGarten

Check-Liste:

  • Du mähst deinen Rasen nicht so häufig und lässt einen Randstreifen stehen
  • Du hast eine Vielfalt von heimischen Blühpflanzen, die von Frühling bis Herbst blühen
  • Du nutzt keine Pestizide oder Kunstdünger
  • Du hast heimische Hecken und Sträucher
  • Du lässt im Herbst deine vertrockneten und abgeblühten Pflanzen stehen
  • Du hast nischenreiche Steinmauern, Totholz und oder Sandhügel in deinem Garten
Ein Projekt von
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Förderung
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Das Projekt UNP+ wird von der Europäischen Union finanziert (Projektnummer: 101135386)

 
Förderung 01.05.2020 bis 30.04.2024
Logo BMUV
Logo BfN
Logo Bundesprogramm Biologische Vielfalt

Das Projekt VielFalterGarten wurde von 01.05.2020 bis 30.04.2024 gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

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